Mutig den Traummann erobern

Hast Du schon mal einen tollen Mann kennen gelernt, Dich aber nicht getraut den ersten Schritt zu machen oder Deine wahren Gefühle zu zeigen?

 

Es gibt einen alten Mythos, der sich hartnäckig hält:

Männer interessieren sich für eine Frau (als Partnerin) nur dann, wenn sie schwer zu haben ist.

 

Im Umkehrschluss bedeutet das salopp gesagt, eine Frau muss die keusche Jungfrau mimen, bis der Auserwählte Feuer gefangen hat und sie mutig erobert (…oder traurigerweise das Interesse verliert).

Es bedeutet indirekt auch, dass eine Frau, die ausdrückt was sie will und fühlt, für den Mann „zu viel“ ist, ihn verschreckt oder nicht gut genug ist für eine Partnerschaft. Das mag sich für unsere Ohren arg mittelalterlich anhören, denn intellektuell sind wir über solch unmodernen Glaubenssätze erhaben. Doch in vielen von uns wirken sie im Verborgenen noch viel stärker nach als uns bewusst und lieb ist. Und sie führen leider viel zu oft dazu, dass eine selbstbewusste moderne Frau, die eigentlich ihren Traummann erobern will, ihre Gefühle versteckt und leer ausgeht.

So arbeitete ich neulich mit einer aufgeschlossenen jungen Frau, die überrascht war als sie erkannte, dass sie sich mit genau diesen Gedanken erfolgreich davon abhielt, mit einem neuen interessanten Mann in ihrem Leben eine echte Verbindung aufzubauen. Sie hielt sich bei ihren Verabredungen stets besonnen zurück – bedacht darauf, nicht zu viel von ihrem starken Interesse durchblicken zu lassen. So hatte sie zwar herausgefunden, dass sie anscheinend toll zueinander passten und viel Freude zusammen haben konnten, kehrte aber jedes Mal frustriert nach Hause zurück, da keine echte Nähe entstehen wollte.

Sie hielt es nun für vernünftig, ihn zur Rede zu stellen, um zu erfahren, ob er ernsthaft an ihr interessiert war. Auf keinen Fall wollte sie ihre Energie investieren, bevor sie nicht wusste, dass es sich lohnen würde. Und sie hoffte, ihre Gefühle vor größeren Verletzungen schützen zu können, indem sie sich bedeckt hielt bis das Risiko überschaubar sein würde. Die oben beschriebenen alten Überzeugungen mahnten Sie zur Vorsicht.

Da sie allerdings mit ihrer emotionalen Sparflamme beim Gegenüber bisher nicht die erhoffte Sehnsucht und den Wunsch sie zu erobern auslösen konnte – zumindest nicht spürbar – hatte sie die vielversprechende neue Bekanntschaft innerlich eigentlich schon abgehakt. Doch so richtig ließ es ihr noch keine Ruhe…

Nachdem wir die oben genannten Denkweisen und die zugrunde liegende Angst vor Verletzung erkannt hatten, fühlte sie sich ermutigt, die Sache weniger verkopft anzugehen und ihre eigene Zuneigung mutig zu zeigen, anstatt das nur von ihm zu erwarten. Sie gestand sich ein, dass sie mit diesem Mann Leidenschaft erleben wollte, und ich erinnerte sie daran, dass sie selbst aktiv etwas dafür tun konnte. So würde Sie ihn ausserdem sehen lassen, was für eine tolle Frau sie in Wirklichkeit ist. Der Gedanke gefiel ihr sehr und sie verließ mich an diesem Tag voller Neugier und Vorfreude. Bei unserem nächsten Treffen erzählte sie mir mit einem breiten Grinsen, wie gut es gelaufen war.

Erstaunt war sie darüber, dass diese selbstbewusste Denkweise eigentlich nichts Neues für sie bedeutete, und sie dennoch bisher nicht danach gelebt hatte. Ein wenig traurig berichtete sie, dass ihre angezogene innere Handbremse wohl mitverantwortlich dafür war, dass es ihr trotz vieler Versuche seit Jahren nicht mehr gelungen war, eine dauerhafte Beziehung mit jemandem aufzubauen.

Traurig sind diese hinderlichen Überzeugungen allerdings nicht nur für Frauen, die sich damit selbst im Weg stehen, sondern auch für die Männerwelt. Ich höre jedenfalls von vielen Männern, dass sie es ganz toll finden, wenn eine Frau Interesse an ihnen zeigt, den ersten Schritt wagt, oder sie sogar verführt. Ich glaube, was wir Frauen vielleicht am meisten unterschätzen ist, wie selbstverständlich Männer das für gewöhnlich als  Riesenkompliment an sie auffassen – ein erster wichtiger Türöffner für ihr Herz.

Und es gibt viele Männer, die sich ebenfalls nicht trauen, ihre Karten offen auf den Tisch zu legen, bevor sie sich sicher fühlen.

Datest Du solch einen Mann und interessierst Dich für ihn, wirst Du es vielleicht daran bemerken, dass Du mit einer abwartenden Haltung kein Stück weiter kommst. Spätestens dann bist Du gefordert, selbst mutiger zu werden.

Unabhängig davon lohnt es sich, dem Mann ein Stück entgegen zu kommen und das Risiko zu teilen. Nicht nur, dass es das Leben aufregender macht – für beide Seiten – Du wirst auch mit dem guten Gefühl belohnt, Dein Bestes gegeben zu haben.

Falls es nicht klappen sollte mit Deinem Traummann, musst Du nicht bedauern, dass er Dich ja noch gar nicht richtig kennen gelernt hat. Du hast Dich ganz und gar zu erkennen gegeben, und es passte einfach nicht. Doch Du hast Dich selbst nun von einer ganz neuen, mutigen Seite kennen gelernt und weißt, dass Du viel zu geben hast. Mit diesem gestärkten Selbstbewusstsein wird es Dir leichter fallen, jemanden kennen zu lernen, der zu Dir passt.

Viel Glück und Freude beim Ausprobieren Deiner mutigen Seite! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es umwerfenden Erfolg haben kann, auch wenn einem dabei die Knie schlottern und das Herz bis zum Halse klopft ;)

Wie sind Deine eigenen Erfahrungen? Welche Gedanken haben Dich schon mal davon abgehalten, einen tollen Mann zu erobern?

 

Herzlich,

UnterschriftLalex_braun

2 Comments On “Mutig den Traummann erobern”

  1. Liebe Katharina, ich werde deine Vorschläge mal mutig in die Tat umsetzen – bei der nächsten Gelegenheit. Klingt gut – und richtig mutig! Ich werde berichten :-)
    Liebe Grüße Anja

    Antworten

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